Biographische Selbst- Auskunft
- geboren im Sommer 1983, Augsburg;
- Kulturwissenschaftler (B.A. European Studies, 2008)
- mit Schwerpunkt Philosophie (M.A., 2014): Ethik.
- Involviert und interessiert an Foto | Kunst | Abstraktion.
- Referent für Inklusion und zeitweilig Stellv.
Inklusionsbeauftragter,
Verwaltung der Goethe-Universität Frankfurt, Büro für Chancengerechtigkeit.
Paul- Christoph Trüper (*1983)
Ich bin im Sommer 1983 in Augsburg geboren und dort aufgewachsen. Als Autor dieser Seiten bin ich langjährig nebenberuflich aktiver Kulturwissenschaftler mit einer Spezialisierung in Philosophie. Grundsätzlich liegen die Schwerpunkte meiner Arbeit in der Praktischen Philosophie – Ethik in Anwendung auf verschiedene Lebenskontexte und Zusammenhänge – und in der Sozialphilosophie. Aktuell beschäftigen mich besonders Fragen aus der Philosophie der Kindheit, der biographischen Entwicklung von Menschen und der sozialen Teilhabe von Kindern. Dies ist auch Gegenstand eines entstehenden Disserationsprojekts, das mich seit einigen Jahren begleitet.
Dabei sind mir Fragen nach den Grundlagen von Demokratie, Partizipation, gesellschaftlicher Organisation und Inklusion besonders wichtig. Ein fester Bezugspunkt meiner Überlegungen und Nachforschungen bleibt die Frage, auf welcher gedanklichen Grundlage Menschen ihr persönliches Leben und ihr gemeinsames Zusammenleben einrichten.
Meine Auseinandersetzung mit Behinderungen erhielt wesentliche Anregungen aus der Philosophie des Körpers sowie aus Theorie und Ethik der Medizin. Weiterhin beschäftigen mich philosophisch die Bedingungen eines guten Lebens und Arbeitens, menschengerechte Digitalisierung und drängende ökologische Themen. Ich glaube, dass die Philosophie prinzipiell durch ruhiges und begründetes Argumentieren und die Bündelung unterschiedlichster Perspektiven (Multiperspektivität) einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung des öffentlichen Diskussionsklimas leisten kann – und habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass man sie lässt.
Kulturgeschichtlich habe ich mich im Langen 19. Jahrhundert (Frühe Moderne) bis zum Ersten Weltkrieg einquartiert: Ich interessiere mich speziell für die Wandlungsprozesse, durch die aus traditionelleren Gesellschaftsformen allmählich moderne, vielfältigere Gesellschaften hervorgingen, und bewege mich auf den Spuren der weiterhin anhaltenden, zukunftsoffenen Suche nach gerechteren Alternativen gesellschaftlicher Organisation.
Bei meiner Auseinandersetzung mit Behinderungen war mir die Philosophie des Körpers eine wichtige gedankliche Quelle, und die Theorie und Ethik der Medizin ein sachlich unumgängliches Feld. Ebenfalls aufgrund eigener Erfahrungen interessiere ich mich für die Zukunft der Arbeitswelt und aus Interesse an einer menschlichen Zukunft zunehmnd für ökologische Themen. In kreativen Projekten bringe ich einige meiner vielfältigen Themen darüber hinaus auf eine andere, intuitive Art ins Spiel.
Auf TextTräger fächere ich das Spektrum meiner bisherigen Arbeiten öffentlich auf und stelle insbesondere Vorträge, ausgewählte eigene Texte, Videobeiträge Online-Projekte und Materialsammlungen zur Diskussion. Als ich meine Website als Jugendlicher ins Leben rief, war auch das Internet noch jünger und versprach leichthin, zu einem Ort grenzenloser offener und fairer Diskussion und Kreativität zu werden. Auch wenn sich stattdessen zunehmend Menschen im Netz verheddern, weil sich das Gegenteil immer mehr bewahrheitet, so hoffe ich doch, dass für diese Idee des Internet noch nicht alles verloren ist und ich ein Stückchen an der Sonnenseite des weltweiten Netzes mitschreiben darf.
Beruflich bin ich seit mittlerweile gut 10 Jahren für die Inklusion an Hessischen Hochschulen aktiv. Meine kulturwissenschaftlichen und kreativen Recherchen und Projekte (ent-)stehen grundsätzlich alle neben dieser Tätigkeit – mit Ausnahme einiger Berühungspunkte bei Behinderungsthematiken.
Wenn Sie noch einen genaueren Eindruck von der Person hinter TextTrägers Texten gewinnen möchten, folgen sie mir nun noch zu einigen Stationen meines bisherigen Lebenslaufs auf Rädern, die sicher alle nicht selbstverständlich waren und im echten Leben weitaus ungeordneter Aussehen als auf einer Seite Selbstauskunft.
Zur Person – von Station zu Station
Im Sommer 1983 wurde ich einige entscheidende Tage zu früh geboren und lebe seitdem mit den Auswirkungen einer schweren Mobilitätsbehinderung und in ständiger Begleitung verschiedener Rollstühle. Nach meiner Grundschulzeit an der Fritz-Felsenstein-Schule für Körperbehinderte folgte mit Glück und Mühe ein Sprung ans Rudolf-Diesel-Gymnasium Augsburg. Dort erreichte ich 2004 mit ausgesprochenem Erfolg ein neusprachliches Abitur.
Im Anschluss zog mich mein Interesse für vielfältiges Denken zu den Kulturwissenschaften: Ich nahm mein Bachelorstudium im frisch gebackenen fächerübergreifenden Studiengang European Studies („Europawissenschaften”) auf: Im ersten Semester an der seither gewachsenen Universität Augsburg sowie für den Großteil des Studiums an der Universität Passau, wo ich 2008 meinen Bachelor-Abschluss erhielt.
Als noch neuer Absolvent war ich bis Ende 2010 als Projektmitarbeiter bei einem staatsnahen Kompetenzzentrum für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in der internationalen Kommunikation von Kooperationsprojekten und Konzepten engagiert. Nach dieser nicht unkomplizierten ersten Erfahrung in Projektarbeit folgte ich dem drängenden Wunsch, meine kulturwissenschaftliche Kompetenz auszubauen und zu vertiefen.
Im Masterstudium der Philosophie nutzte ich die Gelegenheit, eigene und erzählte Erfahrungen sorgfältig und von vielen Seiten her zu reflektieren. Die Philosophie stellte mir und anderen dazu ihre einzigartigen, ihr speziell zugehörigen, Mittel und Möglichkeiten bereit, um meinen analytischen Blick zu schulen. Nun kann ich mein Engagement in diversen gesellschaftlichen Bereichen auf ein erweitertes Spektrum an Erkenntnissen und Methoden aufbauen. Es ist mir weiterhin wichtig, mich mittels konkreter Projektarbeit, aber auch durch Diskussionsbeiträge und Ideenentwicklung zu beteiligen.
Diesen zweiten Studienabschnitt begann ich mit ehrgeizigen Reflexionsanliegen und bin der Philosophie seither mit großer Begeisterung treu geblieben. Den dazugehörigen Quereinstieg ermöglichte mir 2011 der Master-Studiengang der Universität Regensburg. 2013 wechselte ich an das renomierte Philosophische Seminar der Universität Münster, um insbesondere meinen fachlichen Interessen in der Praktischen Philosophie gezielter nachgehen zu können.
Am Münsteraner Seminar hatte ich das Glück, die Philosophie anhand der ganzen Breite ihrer – teils sehr kontroversen – Positionen erleben zu dürfen und die Chancen zu erfahren, die in philosophischer Diskussion und Meinungsbildung – über die Kontroversen hinaus! – liegen. Das offene, vielseitige Diskussionsklima in Münster und der aufgeschlossene Umgang mit der intellektuellen Neugier des Nachwuchses haben mich nachhaltig beeindruckt. Sie sollen auch meine eigene Arbeitshaltung fortan prägen. Im September 2014 brachte ich mein Masterstudium an der Universität Münster (damals noch WWU) mit einer reproduktionsethischen Arbeit zum Behinderungsverständnis sehr erfolgreich zum Abschluss.
Im Beruf: Sich klug anstellen (lassen).
Vom Masterabschluss führte der Weg unerwartet und hauptberuflich in die Inklusionsarbeit an Hochschulen: 2015 - 2017 unterstützte ich an der Universität Kassel als Koordinator Studium und Behinderung im Rahmen der dortigen Inklusionsarbeit akademischen Nachwuchs, dessen Sondersituation mir selbst sehr nahe ist.
Im April 2017 ergab sich der Wechsel an die Goethe-Universität Frankfurt. Zunächst kümmerte ich mich als zuständiger Projektkoordinator rund 3 Jahre lang im damaligen Gleichstellungsbüro um Konzeption und Ausführung eines Aktionsplans Inklusion für die Frankfurter Universität. Schließlich blieb ich dort in unterschiedlicher Funktion beim selben Thema und bin nun festangestellter Referent für Inklusion sowie zwischenzeitlich Stellvertretender Inklusionsbeauftragter im Büro für Chancengerechtigkeit dieser Universität.
Und sonst ?
In den übrigen halben Tagen und aller verbleibenden Zeit setze ich mit Bedacht einen gegenläufigen Akzent auf meine eigenen gedanklichen Experimente und Anliegen. Dazu gehört auch, dass ich die Digitale Kunst als Gedanken-Spielwiese entdecke und Naturmotive mit anderen Formen und Ideen ins Spiel bringe.
An schönen Tagen findet man mich außerdem gerne in Parks oder Museen. Zuweilen bin ich auch in Deutschland unterwegs – und gelegentlich packt mich das Fernweh nach Südeuropas Sonne.
Sofern Sie sich für meine Arbeit, meinen Lebenslauf auf Rädern oder eines der hier präsentierten Projekte näher interessieren: Sprechen Sie mich gerne an.
Sprachen-Optionen:
- Deutsch, Englisch · Grundkenntnisse: Spanisch, Französisch · Latein
- Grundkenntnisse in formaler Logik und imperativer/
objektorientierter Programmierung
