Das Vorhaben, eine Behinderung gezielt an die eigenen Kinder
weiterzuvererben irritiert und provoziert (ethische) Einwände –
dennoch gibt es einige reale Beispiele dafür. Es stellt das
Streben der modernen Reproduktionsmedizin nach möglichst
„gesundem“ Nachwuchs mithilfe ihrer eigenen Technologien
infrage, konfrontiert aber selbstbewusste Behinderte zugleich
mit der Frage, ob der Ansatz soziokultureller
Behinderungsmodelle vollgültig sein kann, in Behinderung nur
mehr ein – intrinsisch unbedenkliches – Persöhnlichkeitsmerkmal
unter vielfältigen anderen zu erkennen. In meinem Vortrag
gehe ich als mobilitätsbehinderter Ethiker meinem Verdacht nach,
dass diese Behinderungsmodelle leibliche Existenzbedingungen für
eine selbstgestaltete, gelingende Biographie unzulässig
vernachlässigen und skizziere Leitfragen für ein
„zukunfts-fähiges“ wertschätzendes Behinderungsverständnis.
(Christoph Trüper, M.A.)
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